Geht’s nicht auch billiger?

Vorab: Derjenige, der sich der Bedeutung der biologischen Landwirtschaft im Bezug auf die Bodengesundheit und auch im Hinblick auf den Klimawandel bewusst ist, stellt sich nicht diese Frage. Er stellt andere Fragen. Derjenige, der als “ehrbarer Kaufmann” tätig ist und erfahren hat, wie herausfordernd es ist mit Ehrlichkeit und Sinnhaftigkeit finanziell zu überleben, stellt sich diese Frage auch nicht. Auch er stellt andere Fragen.

Und obwohl es immer mehr gibt, die andere Fragen stellen, sind die Produkte von SPORTBIONIER für die (noch) große Masse nicht geeignet, da sich die allermeisten nicht erklären können, warum unsere Produkte teurer sind, als vermeintlich ähnliche.

Die Argumente lauten dann beispielsweise…

Die Qualitätsmarken aus Deutschland bieten Eiweißpulver an, die nur einen Bruchteil kosten.

Viel zu teuer! Gleiche Qualität gibt es auch günstiger!

Euer Protein ist gegenüber der Konkurrenz ca. 400% teurer. Seid doch ehrlich und gebt zu, dass ihr einfach gutes Geld verdienen wollt. Wir leben im 21. Jahrhundert, das ist keine Schande.

Ich sage: Ja es geht günstiger, aber ich will nicht!

Alle, die mich persönlich kennen, würden sagen: Die Produkte sind bereits jetzt so günstig, wie nur irgendwie möglich!

Warum das so ist, erfährst du im folgenden Abschnitt.


Der Preis unserer Produkte ergibt sich nicht aufgrund von gewissen “Gewinnmaximierungsüberlegungen”, sondern setzt sich einfach aufgrund der Preise der einzelnen biologischen Zutaten, den Herstellungs- und Verwaltungskosten, sowie den üblichen bis unterdurchschnittlichen Zuschlägen so zusammen.* Wenn ich die Produkte günstiger anbieten könnte, dann würde ich das auch machen, denn je günstiger die Produkte sind, desto mehr Menschen kann ich damit erreichen!
Die Frage ist doch nicht: “Warum sind die Produkte von SPORTBIONIER so teuer?”, sondern die Frage müsste lauten: “Wie ist es möglich, dass andere Anbieter ihre Produkte so günstig anbieten können?

Wer stellt Lebensmittel her?

In Europa gibt es vielleicht 15 bis 30 große Unternehmen, die überhaupt Proteine auf Milch- bzw. Molkenbasis herstellen können. Vegane Proteine, welche als Ausgangsbasis einen “Presskuchen” von der Ölproduktion haben (wie Sonnenblumen, Hanf, Kürbis, …) werden von Ölmühlen hergestellt. Dem gegenüber gibt es jedoch hunderte Unternehmen, die Eiweißpulver und Supplemente verkaufen. Die Rohstoffe stammen jedoch immer von den gleichen Herstellern im Hintergrund. Ganz ähnlich ist das auch bei allen anderen “Rohstoffen”. Ein Extrembeispiel ist Creatin. In ganz Europa gibt es EINEN EINZIGEN Hersteller, nämlich den Pharamkonzern AlzChem AG. Und wie viele Marken gibt es, die Creatin unter ihrem Label verkaufen? Hunderte!

Die allermeisten Hersteller sind keine Produzenten sondern eigentlich Händler. Dies gilt nicht nur für die Sport- und Fitnessbranche, sondern auch für fast alle Marken im Supermarkt. Wenn du ein Produkt in den Supermarkt bringen willst, beauftragt man üblicherweise einen Lohnproduzenten, welcher meist die billigsten Rohstoffe (Herkunft unbekannt) auswählt und diese in so einem Verhältnis zusammenmischt, dass ein hoher Deckungsbeitrag übrig bleibt (wenn der Preis von Rohrzucker steigt, wird eine anderer Zucker oder ein anderer Sirup eingesetzt).

Das Unternehmen, das schließlich das fertige Produkt verkauft, kommt in der Regel mit den Rohstoffen nie in Berührung und kann daher gar nicht beantworten, woher die Rohstoffe kommen oder unter welchen Bedingungen diese hergestellt wurden.

Das “Normale” zu hinterfragen, die Menschen kennen zu lernen und der inneren Stimme zu vertrauen, anstatt der Profitgier zu verfallen – das alles hat seinen Preis. Wie viel ist dir das wert?

Auch SPORTBIONIER ist kein primärer Hersteller. Auch wir kaufen unsere Rohstoffe zu! Doch im Gegensatz zu den allermeisten Unternehmen in dieser Branche wählen wir unsere Rohstoffe sorgfältig selbst aus, kommen mit diesen direkt in Berührung und füllen diese in unserer Manufaktur auch selbst ab. Wir treten mit den Herstellern in Kontakt, bauen eine persönliche Beziehung auf und streben nach maximaler Transparenz in der gesamten Produktionskette – idealerweise bis zum Feld des Bauern.

Wir wählen nicht einfach die günstigsten Rohstoffe, sondern prüfen Alternativen, die bei gleicher Qualität womöglich noch regionaler erhältlich sind. Wir geben uns auch nicht mit Aromazusätzen zufrieden, sondern verwenden echte Bourbon-Vanille aus Madagaskar. Wir nehmen auch nicht einfach die günstigsten Bio-Erdbeeren, die weltweit verfügbar sind, sondern schauen auch hier, wo wir die besten und regionalsten Bio-Früchte herbekommen.

Echte Früchte statt Aromazusätze. Wie viel ist dir das wert?

Ein “normales” Unternehmen kann daher auch keinen Einblick hinter die Kulissen gewähren, weil sie die Details oft selbst gar nicht kennen. Als kritischer Kunde wird man mit nichtssagenden Standardantworten abgespeist. Transparenz sieht anders aus.
Trotzdem haben es manche Unternehmen geschafft, dass sie in den Köpfen der Verbraucher als “deutsche Qualitätsmarke” betitelt werden. Aber was sagt das aus?

Made in Germany” bedeutet noch lange nicht, dass die Rohstoffe aus Deutschland kommen!

Wo werden die Rohstoffe tatsächlich angebaut oder produziert? Wo werden die Rohstoffe weiterverarbeitet? Unter welchen Bedingungen? Wie werden die Landwirte und die Mitarbeiter in all den Betrieben in der Zulieferkette bezahlt? Gibt es eine Gewerkschaft? Wie ist das Arbeitsklima? Wo werden die Verpackungen produziert? Unter welchen Bedingungen? Lohndumping? Wie sind die Haltungsbedingungen der Nutztiere, jene die Milch oder die Molke (Käseproduktion) liefern? Welches Futter bekommen die Tiere? Woher kommt das Futter? Welche Umweltstandards werden eingehalten?
Und so weiter… und so fort. Diese Liste könnte man noch lange weiterführen.

Diese Fragen zu stellen, nicht müde zu werden das Beste für uns Menschen als Teil des Ökosystems anzustreben, die gesamte Wertschöpfungskette Schritt für Schritt noch transparenter zu gestalten, in jedem Bereich das Streben nach maximaler Nachhaltigkeit und Ehrlichkeit … dafür steht SPORTBIONIER!

Wenn es billigere Produkte gibt, dann hat das auch seinen Preis! Diesen bezahlen nicht wir, nicht jetzt und nicht heute. Nein!
Wenn beispielsweise durch den massiven Besatz von Milchkühen auf Neuseeland Umweltschäden entstehen, dann bezahlen das die Menschen entweder dort vor Ort oder jene, die diese Produkte wo anders auf der Welt kaufen (Wie nachhaltig ist Whey aus Neuseeland?) oder global gesehen die nachfolgenden Generationen!
Wenn Menschen aufgrund von schlechten Arbeitsbedingungen krank werden, dann bezahlen WIR das zeitversetzt durch höhere Steuern und Sozialabgaben.

Billige Produkte sind nur auf dem ersten Blick günstig. In Wirklichkeit verlagern sie ihre Kosten entweder geographisch, zeitlich oder sie werden auf das Kollektiv übertragen (Umweltsteuer).

Ich will keine Menschen bekehren, die sich mit diesen Gedanken bisher kaum auseinander gesetzt haben. Zum Glück leben wir zu einer Zeit, wo jeder frei wählen darf, was er konsumiert. Und wenn jemand stets das Billige vorzieht, dann soll es so sein. Ich bemühe mich ein vorbildhafter Unternehmer zu sein, der nachhaltige und gesunde Produkte entwickelt, die eine lebenswerte Zukunft für uns und unsere Nachkommen realistischer machen, als Billigprodukte.
Zum Glück gibt es immer mehr Menschen, die sich für die komplexen Zusammenhänge interessieren. Jene, die über die Problematik von billigen Produkten Bescheid wissen. Menschen, denen es wichtig ist als Vorbild voran zu schreiten und konstruktiv zu handeln. DAS sind die Kunden, die bei SPORTBIONIER sehr gern einkaufen.

Herzlichst,
Emanuel

*Preiskalkulation – für alle, die es ganz genau wissen wollen:
Wir berechnen unsere Preise nach dem klassischen Schema, wie man es in jedem BWL-Studium und Kostenrechnungskurs lernt: Die Rohstoffe, Materialkosten und Fertigungslöhne ergeben die Herstellungskosten. In den Materialeinzelkosten kommen alle Kosten hinein, welche wir direkt als Rohstoffe beziehen und in das Endprodukt mit einfließen. Je nach Produkt sind dies etwa das Bio-Eiweiß, die Früchte für die Geschmäcker, die Verpackung, die Etiketten, etc. Die Fertigungslohneinzelkosten beinhalten  etwa die auf das Produkt verrechenbare Löhne. Lagerkosten, Verpackungskosten oder die Kosten einer falschen Etikketierung sind nicht immer einem einzelnen Produkt zurechenbar und stellen die Materialgemeinkosten dar. Daneben gibt es auch Kosten für die Fertigungsmaschine, die Miete, Energiekosten,… Diese ebenfalls nicht direkt einem Produkt zurechenbaren Kosten bilden die Fertigungsgemeinkosten.  
SPORTBIONIER kann seine und eure Ideen nicht ohne einen gewissen Verwaltungsaufwand umsetzen. Das sind jene Kosten, die nicht direkt mit der Herstellung zu tun hat, aber notwendig sind, um ein Bio-Unternehmer zu sein: Buchhaltung, Steuerberatung, Bio-Kontrolle, u.v.m. Hinzu kommt die „Sichtbarkeit“. Wenn keiner weiß, dass es uns gibt, schaffen wir keinen wertvollen Beitrag. Zur Sichtbarkeit zählt der Onlineshop, die Präsenz auf den sozialen Medien, die Gesamtheit der Kommunikation mit unseren Kunden und bezahlte Werbung. In den Marketingkosten stecken neben den Kosten  der direkten Werbung auch die Kosten in Form von Vergünstigungen, welche wir euch für eure Hilfe im Rahmen des Bonusprogramms geben.
Bei all diesen Kostenpositionen hat SPORTBIONIER noch KEINEN Gewinn gemacht!
Um weiter neue Ideen umsetzen zu können, bedarf es von Zeit zu Zeit an neue Investitionen und hierfür benötigen wir Kapital, welches über einen Zukunftsbeitrag eingeholt werden soll. Hinzu kommt, dass wir uns auch gegen Risiken absichern müssen und daher einen Zukunftsbeitrag auf das Produkt aufschlagen. Klassisch betrachtet ist das der Gewinnaufschlag oder die Marge. Diese macht bei uns im Durchschnitt weniger als 8% (im Bezug zum Verkaufspreis) aus und bleiben im Unternehmen. Manche Produkte verkaufen wir dauerhaft sogar ohne Marge (manche Proteinsorten, Protein Nuggets und Vegan Nuggets) oder temporär auch mit negativer Marge (Aktionen).
Wir sind ständig bemüht effizienter zu werden, Abläufe und Prozesse zu optimieren.

Fitness Fake – darüber spricht keiner

Ein Gastbeitrag von Bikini-Athletin Sophie Freundorfer

“Es war nicht leicht mich öffentlich zur Bulimie zu bekennen”, Fitnessmodel Sophie

Überall wird uns suggeriert, dass Sportler ein relativ gesundes Verhältnis zu Essen und zu ihrem Körper haben. An allen Ecken liest man von #cleaneating bis #healthybody #fitnessfood und all diese Dinge. Uns wird das Bild vermittelt, dass die meisten Sportler und Fitnessanhänger ihren Alltag und ihr Leben super im Griff haben. Sie kennen ihren Körper, zeigen Disziplin und Durchhaltevermögen, wissen sich zu ernähren, lieben und leben eine gesunde Lebensweise vor und sind mental stark. So kommt das bei mir an, wenn ich bei Instagram die Profile der Fitnessdamen und Herren betrachte. Sie haben  anscheinend auch einen Weg gefunden, ab und an sich etwas Ungesundes zu gönnen und gehen dann am nächsten Tag ohne Probleme zu ihrem Essensplan zurück und sind da total entspannt…

Ich kenne jedoch eine andere Wahrheit, auf die ich näher eingehen möchte.

Die Profile sind voll mit Selfies von Sportlern, die stolz ihren “Cheatday” preisgeben und präsentieren was sie nicht schon alles an Schokoriegeln und Eis gefuttert haben und was sie sich noch alles in ihren fettfreien Körper reinstopfen wollen….. Ich persönlich komme mir so verarscht vor, wenn extrem dünne und trainierte Mädels regelmäßig ihre Junk food Eskapaden in den Social Medias mit uns teilen, da ich weiß, dass das dann oft im Klo landet oder durch extreme Trainingseinheiten kompensiert wird. Natürlich ist mir klar, dass es nicht bei allen so ist, aber bei sehr vielen.

Woher ich das weiß? Ich kenne einige davon und ich selbst litt gute 10 Jahre an Bulimie.

“Ich selbst litt 10 Jahre lang an Bulimie”

Seit einigen Jahren beobachte ich wie Essstörungen in unserer Gesellschaft und gerade im Fitness- und Kraftsportbereich immer “beliebter” werden. Mittlerweile fühlt es sich eher so an, als wäre das der normale Zustand. Sehr wenige haben noch ein entspanntes Verhältnis zu ihrem Körper und der Nahrungsaufnahme. Irgendwie bekomme ich immer das Gefühl, als würden diese Schwierigkeiten unter den Teppich gekehrt werden, da eh so viele davon betroffen sind. Viele Leute sind mit dem Thema Essstörung im wahrsten Sinne des Wortes übersättigt. Keiner will mehr davon etwas hören oder zu Gesicht bekommen.
Es wird ganz einfach abgetan, so als wäre es nicht mehr da. Bis zu einem gewissen Grad wird es einfach ignoriert.

365 Tage im Jahr in Shape – Bullshit!

Der Schein nach außen ist das Wichtigste. Dieser Schein ist zum Normalzustand geworden. Alles wird “gefaked” und verschönert. So wird dem Publikum auf Instagram gezeigt, dass diese Fitnessmodels 365 Tage im Jahr “in Shape” sind.
Der typisch propagierte Fitnessalltag sieht so aus, dass 5 Tage in der Woche hart trainiert wird und zu 100% clean gegessen wird, also Reis mit magerem Fleisch und ganz klassisch am Wochenende wird Junk rein gefressen, da man sich für die Arbeit, die man unter der Woche vollbracht hat, belohnen will. ABER nur nicht zunehmen oder “aufschwemmen”! So kommt es, dass die Pizza oben wieder raus muss, also erbrochen wird, um es ungeschehen zu machen.

Perfekter Körper. Der Höhepunkt im Jahr. Eine Momentaufnahme.

Ich möchte hier und jetzt mit dieser „neu kreierten“ Form der Essstörung abrechnen, da es bei mir damals ähnlich begonnen hat und ich anderen eine Warnung ans Herz legen möchte, weil man da sonst so schnell drinnen steckt.

Auch ich wollte vor gut 10 Jahren etwas ungeschehen machen, bei mir war es kein Junk, sondern simpler trockener Reis, den ich zum Feind erklärt hatte.
Aus einer kleinen Portion Reis wurden bald Packungsweise Haribos, Kuchen, Chips und so weiter. All das hatte ich mir zuvor verboten, da ich drei Jahre zuvor magersüchtig war, also seit meinem 12. Lebensjahr. Ich konnte einfach nicht mehr meinen selbsterlegten Regeln Stand halten und musste aus diesem Käfig ausbrechen.

Mit 14 Jahren war mein niedrigstes Gewicht bei 1.60m 37kg. Seit damals bin ich übrigens nicht mehr gewachsen. Soviel zum Thema Auswirkungen!
Für die Magersüchtigen unter euch: meine Waage zeigt gesunder Weise jetzt 20kg mehr an und ich fühle mich sehr wohl und leistungsstark, was ich mir damals nie hätte vorstellen können.

Zum Glück war meine Krankheit nie akut lebensbedrohlich. Bedeutet für mich, dass ich nie an eine Magensonde gehängt werden musste, da ich immer versucht habe mehr zu essen , als mir die magersüchtige Stimme in meinem Kopf sagte.
Ich hatte immer das Bewusstsein und die Klarheit, trotz Selbstzerstörungswahn, dass ich nicht unter 37 kg kommen durfte, da ich sonst zu viel Aufsehen erregen würde und ich wahrscheinlich so in die Magersucht reinkippen würde, aus der man mir nicht mehr raus helfen könnte. Ich hatte die Anorexie als so mächtig und so vieles stärker empfunden, als alles andere zuvor. Die hätte mich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit ins Grab „geshreddet“.  Zum Glück verstummte die wachsame innere Stimme in mir nicht gänzlich!

“Ich hatte die Anorexie als so mächtig und so vieles stärker empfunden als alles andere zuvor.”

Ich wurde zum Spielball der Bulimie

Aus den Rückschlägen hat sie viel gelernt. Dieses
Wissen gib sie heute anderen weiter.

Die Entscheidung mich nach dem Essen zu erbrechen, um mich nicht mehr schuldig, willensschwach und fett zu fühlen, hat mir meine Zähne komplett zerstört, außerdem führte es durch die jahrelange Unterernährung zu Osteoporose und zu ein paar anderen Auswirkungen. Dafür trage ich allein die volle Verantwortung. Kein anderer ist schuld oder nimmt mir das ab, also höre auch du auf irgendwem anderen den schwarzen Peter zuzuschieben, wenn du da Troubles hast.

Du glaubst, dass „deine“ Essstörung das Allheilmittel für jede Emotion ist um mit allem besser klar zu kommen? Für eine kurze Zeitspanne hilft dir deine Essstörung auch dabei, mit deinen Emotionen besser fertig zu werden. Die Nebenwirkung ist nur, dass all deine Gefühle so eingehen, wie der Herzschlag eines Sterbenden. Harte Worte, die mich persönlich zum Aufwachen gebracht haben… Und ja, es ist so eine verdammte mentale Arbeit sich seinen Lebens-Puls und Freude wieder zurück zu holen, dass es viele nicht schaffen gesund zu werden. Wenn man einigen Quellen im Internet glauben schenken mag, liegt die Genesungsrate von Bulimikern bei einem Drittel. Das bedeutet zwei Drittel werden nicht oder nicht vollständig geheilt. Bei Magersüchtigen sieht diese Quote schon besser aus, so heilen ca 70% der Betroffenen, wobei die Sterberate bei 10%-15%liegt. Das heißt 1 Mensch von 10 stirbt.
Die Ergebnisse der Langzeitstudien ergeben jedoch, dass die meisten Magersüchtigen und Bulimiekranken sich in eine Ersatzsucht hineinbegeben oder sich die Essstörung verlagert in z.B. “Binge eating” (wiederholte Fressanfälle ohne sich zu übergeben). Wahrscheinlich gilt man dann laut Studien trotzdem als geheilt.

Die Heilung und der Sport

Die einen (Ex-) Esssgestörten versuchen durch den Sport die Problematik umzuwandeln und ein gesundes Verhältnis zu ihrem Körper wieder aufzubauen. Bei sehr vielen, wie auch bei mir hat das sehr viel positive Wirkung gezeigt. Ich spüre mich durch das Training um Längen besser und kann so besser mit Anspannung umgehen. 
Manch andere Mädels und Burschen, die bereits ein gutes Körpergefühl hatten, rutschen dann durch diesen Fitnesswahn in eine Essstörung hinein, da sie dem Druck nicht mehr Stand halten können perfekt zu sein.

Meiner Meinung nach sollte es doch eher gelten sich selbst anzunehmen und sich einzugestehen, dass das Perfekte eben nicht perfekt ist.
Nachdem mir jetzt keine schlauen Schlussworte einfallen, bedanke ich mich einfach bei dir für dein Zuhören und Lesen und bitte dich: gib Acht auf deine Gedanken, glaub nicht alles was du siehst und was dir die Bullshit Stimme so ins Ohr flüstert!

Alles Liebe

Sophie

Originalartikel erschien am 21.03.2017 auf SPORTBIONIER.COM, Überarbeitung am 27.11.2018

Eiweißpulver direkt vom Hersteller

Wisst ihr, was mich wirklich wütend macht?

Dass es auf der einen Seite Unternehmen gibt, die als “Hersteller” auftreten und das Blaue vom Himmel versprechen und dass es auf der anderen Seite so viele Konsumenten gibt, die es sich leicht machen wollen und gut-gläubig sind. Das Bittere dabei: Sie werden so zum Opfer der zynischen Werbemaschinerie.

Sonnenblumenkerne aus biologischer Landwirtschaft.
Der Hauptrohstoff für unser Biovegan Sonnenkraft Protein.
Foto aus der Produktion.

Die einen gaukeln “bio” vor, indem sie von “nachhaltiger Landwirtschaft” sprechen und ungeschützte Begriffe wie “organic” verwenden (jedoch kein Bio-Siegel!), die anderen werfen mit Begriffen, wie “Weidemilch” und “ohne Antibiotika” um sich, ohne dafür Belege zu haben und manche dreisten Marken übertreiben mit Aussagen zur biologischen Wertigkeit oder “schonender Kaltverarbeitung”.

Davon habe ich die Schnauze voll!  Ich möchte zeigen, dass es auch anders geht!

Im Jahr 2012 entstand die Idee mein „eigenes“ Eiweißpulver auf den Markt zu bringen. Damals, ich war verträumt und naiv, malte ich mir aus, dass ich mit eigenen Tankwägen zu Demeter-Bauern fahren würde, um dort die Bio-Rohmilch abzuholen, die dann anschließend in eigene Maschinen gegossen wird, wo am Ende feinstes Proteinpulver rauskommt. Unverfälscht und natürlich.

Schön, nicht wahr?

Tja… so einfach ist das nicht liebe Leute!

Der Markt der Milch- und Molkeproteine

Mittlerweile weiß ich welch gigantische Industrie dahinter steckt! In ganz Europa gibt es vielleicht 20-30 Unternehmen, die überhaupt Eiweißpulver auf Milchbasis (Wheyprotein, Casein) herstellen können. Und wie viele “Marken” von Eiweißpulver kennt ihr?
Allein im deutschsprachigen Raum gibt es Hunderte!

Wenn ihr glaubt, dass die alle ihr “eigenes” Eiweißpulver haben – oder sogar das Proteinpulver selbst herstellen – Fehlanzeige!

Tatsächlich stammen all die Rohstoffe und Zutaten in den Fitnessprodukten von ein paar wenigen Produzenten. Wer nun tatsächlich direkt bei den Herstellern einkauft, die Produkte über Zwischenhändler bezieht oder die Rohstoffe bei einem Lohnabfüller mischen und etikettieren lässt – das bleibt im Dunklen verborgen.

Mittlerweile haben sich auch einige Unternehmen darauf spezialisiert, dass sie sogenannte “Private Label” Lösungen anbieten. Das heißt: Ihr könnt dort anrufen, beliebige Proteinpulver und Geschmäcker auswählen und diese Firmen liefern dir Paletten mit unterschiedlichen Eiweißpulvern. Abgefüllt in handlichen Dosen und etikettiert mit deinem eigenen Logo – mit deinem Branding! Toll, nicht wahr?

Kurios … wenn nicht sogar kriminell … wird das Ganze, wenn Marken als “Hersteller” auftreten und behaupten, dass sie eigene Kühe hätten. Natürlich ganzjährig grasgefüttert, ohne Antibiotika und nie im Stall. Klar doch!

Dass das Schwachsinn ist, erschließt sich sofort: Um Milchprotein herzustellen braucht es RIESIGE Mengen an Milch (ca. 150.000 Liter Frischmilch – ein Bauernhof liefert durchschnittlich 190 Liter Milch pro Tag). Diese kann entweder direkt von den Milchbauern oder von Molkereien bezogen werden. Die Milch wird filtriert, konzentriert und getrocknet bis schließlich der eiweißreiche Anteil übrig bleibt. Doch was passiert mit dem Milchfett? Was passiert mit dem Milchzucker? Diese Teile der Milch, die ja auch zu Geld gemacht werden können, wird der Unternehmer wohl kaum wegschütten. Nein! Er wird sich darauf spezialisieren alle Bestandteile der Milch zu zerlegen und diese an die Lebensmittelverarbeiter weiter zu verkaufen. Tja… und was haben wir dann? Einen der 10-15 großen Milchkonzerne, die Eiweißpulver, oder eben auch Magermilchpulver und Laktosepulver herstellen.

Der Markt der pflanzlichen Proteine

Kooperation auf Augenhöhe: Sportbioiner Emanuel und Gerda Steinfellner von Hanfland.
Bio-Hanfprotein von 70 Vertragslandwirten aus Österreich.

Ganz ähnlich, nur vom Maßstab wesentlich kleiner, funktioniert der Markt der pflanzlichen Proteine. Hanfproteinpulver wird selbstverständlich von einem Unternehmen hergestellt, das alle Bestandteile der Pflanze verwerten kann bzw. die einzelnen Bestandteile weiterverkauft: Hanföl, Hanfsamen, Hanfmehl, Hanfeiweißpulver und Hanfstroh für die Dämmstoffindustrie. 

Also, um es klar verständlich zu machen:

Wir selbst stellen kein Eiweißpulver her! Also zumindest keine Rohstoffe! Unsere Kompetenz liegt darin, dass wir die besten Rohstoffe finden, indem wir unsere Hersteller persönlich kennen lernen und die Rohstoffe ganz genau überprüfen. Die ausgewählten Rohstoffe kommen dann zu unserer eigenen Manufaktur in die Steiermark und werden dort gemischt und abgefüllt.

Bei der Auswahl der Rohstoffe achten wir darauf, dass diese aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft stammen, der Geschmack, der Geruch und das Aussehen überragend sind und die Laboranalysen einwandfrei sind (mikrobiologische Untersuchung, frei von Pestiziden, Toxinen, etc.).

Ihr seht: Es geht auch anders!

Selbstverständlich ist vieles noch nicht perfekt. Ich selbst bin der Meinung, dass sich ohnehin alles im ewigen “Beta-Stadium” (also Entwicklerversion) befindet. Alle, die Spaß und Freude am Mitgestalten haben, können sich einbringen, um die Produkte, das Unternehmen … ja den ganzen Markt zu verbessern!

Unsere Wertschöpfung: Bis 2017 kooperierten wir mit einem Sozialbetrieb, heute produzieren wir unsere Produkte in der Steiermark selbst.

Bleibt wachsam und kritisch

Meine Bitte an euch: Tretet in Dialog mit all den Unternehmen, fordert mehr Transparenz und stellt unangenehme Fragen! Lest die Zutatenliste genau durch, schaut auf die Herkunft der Rohstoffe und achtet auf das Bio-Siegel!

Es ist eure Pflicht, wenn euch eure Gesundheit und euer Körper wichtig sind.

Wenn ihr nicht völligie Egoisten seid, dann informiert eure Freunde und Mitmenschen und klärt sie darüber auf!

Denn nur, wenn ihr kritisch seid und aktiv werdet, werden die Ehrlichen für ihr Bemühen belohnt! Letztendlich profitieren wir alle davon, weil wir damit gesündere Lebensmittel ohne unnötigem Bullshit den Vorrang geben. Mehr Geld fließt somit in die bäuerliche Produktion und zu Betrieben, die sich für die Umwelt und für uns Menschen einsetzen. Je mehr Kunden sich für regional-biologische Lebensmittel entscheiden, desto mehr fördert das unsere heimischen Wirtschaftskreisläufe. Davon hat jeder was!

Herzlichst,

Emanuel, der Sportbionier

PS: Der erste Schritt das Gute zu fördern, könnte darin liegen diesen Artikel zu teilen! 🙂

Originalartikel erschien am 8.8.2016 auf SPORTBIONIER.COM, Überarbeitung am 27.11.2018