Mit Nahrungsergänzungsmitteln gesund essen – ist das möglich?

Eine neue und umfassende Studie aus dem Jahre 2018 zeigt, dass weder zusätzliche Vitamine noch Mineralstoffe in Form von Nahrungsergänzungsmittel einen positiven Effekt auf Herz und Hirn haben.

Jeder Dritte supplementiert mit der Hoffnung auf einen Schutz

Die wenigsten Menschen brauchen sie, doch gekauft werden sie trotzdem massenhaft. Es geht um Nahrungsergänzungsmittel, auch Supplemente genannt. Meistens sind es die kleinen Brausetabletten, angereichert mit zahlreichen Vitaminen und Mineralstoffen, die angeblich vor diversen Krankheiten schützen sollen.

Laut Umfragen aus den Jahren 2011 bis 2012 nehmen ca. 30 % aller Amerikaner solche Supplemente zu sich, die aus Mineralstoffen und Multivitaminen bestehen, um Herz und Hirn vermeintlich etwas Gutes zu tun.

In den Vereinigten Staaten ist der Konsum von Mineral- und Multivitamin-Tabletten weit verbreitet, in der Hoffnung, dass die Supplementation dieser Kombi-Präparate vor Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs schützen soll.

Mit über 600.000 Menschen verstirbt der Großteil der Bevölkerung in den USA an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, wie eine Publikation im „National Vital Statistics Reports“ für das Jahr 2015 zeigt (Murphy et al. 2017). Knapp drunter, mit über 590.000 Menschen, sind es Tode durch Krebs. Insgesamt machen beide Todesursachen fast 50 % aller Tode in den Vereinigten Staaten aus. Erst danach folgen Todesursachen wie z. B. als Folge vom Rauchen oder aufgrund von Unfällen.

Diese statistischen Daten sind vergleichbar mit denen in Europa. Auch hierzulande stellen Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Todesursache Nummer eins dar.

Das Wesentliche: Rund ein Drittel (!) aller Personen im US-amerikanischen Raum nimmt Supplemente in Form von Mineralstoff- und Multivitaminpräparaten, um sich vermeintlich vor Erkrankungen des Herz- Kreislauf-Systems, Krebs oder anderen Krankheiten zu schützen.

Die Studienlage ist sehr unstimmig

Die ersten zusammengefassten Ergebnisse in der Studie von Dr. Joonseok Kim und seinen Co-Autoren sind mehrdeutig (Kim et al. 2018). Zu Beginn ihrer systematischen Übersichtsarbeit zeigen sie schon verfügbare Studienergebnisse auf und fassen sie kritisch zusammen. Dabei stellten sie heraus, dass es einige Studien mit Multivitaminpräparaten geben soll, die positive gesundheitliche Effekte auf das Herz und Kreislauf zeigen sollen.

Doch diese Ergebnisse sind keineswegs Stand der Dinge: Andere Studien belegen wiederum, dass es keinen signifikanten, gesundheitlich positiven Effekt gibt, die solche Nahrungsergänzungsmittel auf Herz und Gehirn haben sollen.

Grund genug, um die persönliche Überzeugung des einzelnen Menschen umzustimmen ist diese wissenschaftliche Erkenntnis dennoch nicht. Mit rund 328 Mio. Einwohnern in den USA bewirtschaftet die Nahrungsergänzungsmittel-Industrie allein in den USA knapp 100 Mio. Kunden. Dieser immens hohe und unbegründete Konsum führt zu Geldströmen in Milliardenhöhe.

In einer Marktanalyse aus dem Jahre 2016 prognostiziert man, dass der globale Supplement-Markt schon im Jahre 2024 knapp 278 Mrd. (!) US-Dollar Umsatz generieren wird. Der Markt ist also riesig und die Hersteller von Kombi-Präparaten keineswegs kenntnislos.

Statt auf die kritische Studienlage hinzuweisen, werden allein die Studien vorgestellt, die einen positiven und möglichst signifikanten Effekt aufweisen. Dass man dabei vielerlei Studien, die keinen Effekt nachweisen konnten, einfach verschweigt oder sogar selbst designte Studien ohne die erhofften positiven Ergebnisse gar nicht erst publiziert, bekommt der Kunde nicht mit.

Auch, dass einige Studien herangezogen werden, die an bestimmten Zielgruppen (z. B. an chronisch erkrankten Personen mit Vitaminmangel als Folge) durchgeführt wurden, sodass positive Effekte mehr als vorhersagbar sind, wird gekonnt verschleiert. Solange sich der Kunde also nicht selbst die Zeit nimmt, aufgeführte Studien durchzulesen und kritisch zu bewerten sowie weitere Studien zu diesem Thema herauszusuchen und das Prozedere zu wiederholen, bleiben viele Wahrheiten und Lügen verborgen.

Diesen Umstand nutzt die Industrie gekonnt, indem Tatsachen verzerrt und verschwiegen werden. Somit werden Kunden und Konsumenten in vielerlei Hinsicht durch und durch hinters Licht geführt.


Was sind Reviews und wo ist der Unterschied zu einer Meta-Analyse?

Kurze Erklärung: Systematische Übersichtsarbeiten, auch Reviews genannt, sind wissenschaftliche Veröffentlichungen, die einzelne Studien zu einem bestimmten Thema zusammenfassen und gemeinsam bewerten. Da einzelne Studien häufig keine hohe Aussagekraft haben, sammelt man für die evidenzbasierte Medizin vermehrt viele einzelne Studien und versucht diese gemeinsam und kritisch zu bewerten. Dafür werden Datenbanken (z. B. PubMed) durchsucht und die einzelnen Studien nach definierten Kriterien herausgefiltert. Am Ende bleibt ein kleines Bündel an Studien, das komplett durchgearbeitet werden muss. Nach dem Durcharbeiten wird ein weiterer Packen an Studien ausgeschlossen, da bestimmte Qualitätskriterien ggf. nicht erfüllt wurden. Diese Kriterien werden von den Autoren für gewöhnlich im Review erwähnt oder einzelne Ausschlüsse begründet. Am Ende werden die Einzelstudien, die übrig geblieben sind, zusammengefasst, kritisch bewertet und weitere Diskussionspunkte aufgezählt oder sogar Empfehlungen für Wissenschaftler und für die aufgeführte Zielgruppe(n) ausgesprochen. Sind die übrig gebliebenen Studien in ihren quantitativen Daten sehr homogen, also sehr einheitlich und gleichartig aufgebaut, so kann ein Review mit einer Meta-Analyse ergänzt werden. Dies bedeutet, dass eine oder mehrere statistische Berechnungen möglich sind. In der hier aufgeführten Studie wurde sowohl ein Review erstellt als auch eine Meta-Analyse durchgeführt und die statistischen Ergebnisse präsentiert und diskutiert.


Das Wesentliche: Der Markt für Nahrungsergänzungsmittel ist riesig. Die Konzerne stellen ihre Produkte als sehr positiv dar, obwohl die Studienlage alles andere als eindeutig ist. Bisher muss man davon ausgehen, dass Multivitamin- und Mineralstoffpräparate meistens gar keinen zusätzlichen Effekt beim gesunden Menschen aufzeigen. Statt dem Körper etwas Gutes zu tun, ist der einzig auftretende Effekt, dass das eigene Geld aus dem Fenster hinausgeworfen wird.

Die hier vorgestellte Studie ist eine systematische Übersichtsarbeit inklusive Meta-Analyse. Hierfür wurden über 3.000 wissenschaftlichen Artikel nach Dopplungen und strengen Inklusionskriterien gefiltert. Für die finale Analyse blieben nur noch 18 verschiedene Studien übrig.

Darin enthalten sind Daten von insgesamt über 2 Mio. Probanden aus den Jahren 1970 bis 2016. Die Dauer der Beobachtungsstudien war im Durchschnitt 12 Jahre. Die Autoren definierten Mineral- und Multivitamin-Supplemente als jene, die mindestens 3 verschiedene Vitamine und Mineralstoffen enthielten. Medikamente, Hormone und Kräuter wurden von der Analyse ausgeschlossen.

Danach wurde statistisch berechnet, inwieweit Mineral- und Multivitamin-Ergänzungen gesundheitliche Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen, koronare Herzkrankheit und Schlaganfall haben. Das Ergebnis war äußerst ernüchternd. Der Effekt von Nahrungsergänzungsmitteln aus Mineralstoff- und Multivitamin-Kombinationen ist gleich null. Oder mit anderen Worten: Herz und Gehirn profitieren nicht von zusätzlichen Vitamin- und Mineralstoff-Supplementen! 

Ausschließlich hatte man ein leicht reduziertes Risiko für die Auftretenshäufigkeit von neu diagnostizierten koronaren Herzkrankheiten feststellen können. Allerdings betonten die Autoren, dass diese Ergebnisse nur bei den Kohortenstudien aufzuzeigen waren.

In den randomisierten kontrollierten Studien war dieser Effekt nicht gegeben, weshalb man davon ausgehen muss, dass der positive Effekt für das Herz nicht durch die Supplementation zustande kam, sondern vielmehr durch andere Variablen im Alltag (z. B. mehr Bewegung im Alltag).

Diese zusätzlichen Variablen, die eigentlich Störfaktoren darstellen, kann man in Beobachtungsstudien nämlich nicht einfach ausschließen oder statistisch herausrechnen.


Was ist eine Kohortenstudie?

Unter einer Kohortenstudie versteht man ein Studiendesign, bei dem man Menschen über einen längeren Zeitraum beobachtet. Es ist also eine Längsschnittstudie, da man die gleiche Gruppe von Menschen (die ‚Kohorte‘) mehrmals über verschiedene Zeiträume befragt. Speziell an diesem Studiendesign ist, dass mindestens eine “Exposition” untersucht und verglichen wird. In den hier vorgestellten Studien ist die Exposition die Gabe von Mineralstoff- und Multivitamin-Nahrungsergänzungspräparaten. Nun kann man vergleichen: Was ändert sich in der Gruppe der ausgesetzten und in der Gruppe der nicht-ausgesetzten Personen über 5, 10 oder sogar 50 Jahre? Steigt das Risiko, an Herz-Kreislauf- Erkrankungen zu versterben? Obwohl randomisiert kontrollierte Studien (englisch: randomized controlled trials, abgekürzt auch RCT) eine bessere Aussagekraft haben, sind sie – insbesondere über einen längeren Zeitraum – oftmals nicht umsetzbar und manchmal auch ethisch nicht vertretbar, da es sich hier um ein kontrolliertes „Experiment“ mit Menschen handelt. Deshalb muss man des Öfteren auf Kohortenstudien zurückgreifen.


Das Wesentliche: Der Effekt von Kombi-Präparaten mit diversen Mineralstoffen und Vitaminen ist laut dieser Metaanalyse „neutral“. Das heißt, dass weder ein positiver noch ein negativer Effekt für die körperliche Gesundheit gezeigt werden konnte. Doch beachtet man den Kosten-Nutzen-Effekt, so muss man festhalten, dass man mit dem Kauf von solchen Nahrungsergänzungspräparaten mehr ausgibt als zurückbekommt.

Viel Geld für nichts.

Um einen kleinen Überblick zu bekommen, habe ich eine eigene Rechnung durchgeführt. Nimmt man das günstigste Multivitamin-Präparat im Supermarkt vor Ort mit 17 Brausetabletten für 0,55 €, so gibt man rund 12 € pro Jahr aus.

Manchmal werden verschiedene Nahrungsergänzungsmittel gekauft, da man häufig hört oder liest, dass sich bestimmte Mineralstoffe gegenseitig beeinflussen würden (z. B. Natrium – Kalium). Um Dysbalancen entgegenzuwirken, wird also gleich ein zweites Nahrungsergänzungspräparat hinzugezogen. Der Preis für zwei Produkte läge bei 24 € pro Jahr.

Doch selten wird das günstigste Kombipräparat eingenommen und noch seltener allein. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kunden bereit sind, für vermeintliche Qualität zu zahlen.

Multivitamin- und Mineralstoff-Präparate machen den Geldbeutel leer.

Doch sind wir ehrlich: Es geht schließlich um unsere Gesundheit! Da darf der Preis auch schon mal höher ausfallen, sofern das Produkt “besser” ist!

Und tatsächlich haben hochpreisige Marken effektivere Marketingstrategien und bestimmte Referenzen, auf die sie verweisen können. So kann das Produkt effektiver und zuverlässiger in seiner Wirkung auf den Kunden wirken, was schon reicht, um uns kauffreudiger stimmen zu lassen.

Zum anderen sollen die Mengen von Vitaminen und Mineralien in ihren Verhältnissen physiologischer sein. Diese vermeintlich effizientere Verwertbarkeit wird plötzlich zum Kaufgrund und die gesundheitliche Wirkung von solchen Ergänzungsmitteln selbst rückt in den Hintergrund.

Somit werden schon mal Verkaufsschlager geboren, für den bestimmte Kunden gerne auch knapp 40 € im Jahr zahlen, weil es alle Vitamine für den ganzen Tag liefern soll. Fehlen noch die entsprechenden Mineralien, die weitere 35 € bis 72 € kosten – je nachdem ob man etwas für die Gesundheit, für die weiblichen Hormone oder für bessere sportliche Leistung benötigt.

Dieses Geld kann zwar kein Fitnessstudio finanzieren, doch könnte man es grundsätzlich in frische, vollwertige und regionale Bio-Produkte investieren, welche ausnahmslos die besseren Mineralstofflieferanten und Vitaminspender sind. Auch die Autoren der Meta-Analyse verweisen darauf, dass Gemüse und Früchte mehr als ausreichend für die Deckung unseres täglichen Vitaminbedarfs sind.

Zudem ist zu betonen, dass pflanzliche Lebensmittel zusätzlich sekundäre Pflanzenstoffe beinhalten (z. B. Polyphenole), die antioxidativ und krebshemmend wirken sollen. Selbst auf den Verpackungen jedes Nahrungsergänzungsmittels steht der gesetzlich vorgeschriebene Hinweis, dass Nahrungsergänzungsmittel kein Ersatz für eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung und eine gesunde Lebensweise sind.

Das Wesentliche: Nahrungsergänzungsmittel sind kein Ersatz für eine gesunde Ernährung und schon gar nicht für eine gesunde Lebensweise mit viel Bewegung, Schlaf, Stressreduktion, soziale Gesundheit und viele andere Faktoren im Alltag. Wer gesund is(s)t und keinen vom Arzt nachgewiesenen Vitamin- oder Mineralstoff-Mangel aufweist, darf und sollte das Geld, das normalerweise in den Markt für Nahrungsergänzungsmittel einfließt, entweder für seine eigene Zwecke sparen oder aktiv in andere Bereiche investieren. Denn mit dem Kauf wertvoller Produkte (z. B. Bio-Lebensmittel aus regionaler Herkunft) und dem Boykott anderer Produkte kann jeder einzelne von uns das eigene Leben sowie die gesellschaftliche Natur ein Stückchen besser machen.

Obwohl die hier aufgeführt Metaanalyse von Dr. Joonseok Kim und seinen Co-Autoren sehr aussagekräftig ist, so kritisieren sie – wie es sich in der Wissenschaft gehört – ihre eigene Studie ebenso selbst.

So wurden beispielsweise in nur fünf Studien die genauen Mengen und die Art der Nahrungsergänzungspräparate angegeben. Auch führen sie auf, dass in den Beobachtungsstudien die regelmäßigen Einnahmen, Dosierungen und die Zuverlässigkeit der Probanden nicht genau genug abgeschätzt werden können.

Die Angaben in Fragebögen beruhen eher auf Vertrauensbasis. Auch konnten viele Störfaktoren nicht ausgeschlossen werden, die die Studienergebnisse verzerren könnten. Allerdings ist festzuhalten, dass die Ergebnisse in allen 18 eingeschlossenen Studien ein sehr konsistentes Gesamtresultat ergeben.

Das Resultat von Herz-Kreislauf-Erkrankungen scheint durch die Gabe von Mineralien und Vitaminen als Kombi-Präparat unbeeinflusst zu sein. Solch ein eindeutiges Fazit darf und sollte stark gewichtet werden und besondere Aufmerksamkeit erhalten.

Und was sagst du zu diesem Thema?

Was sagst du zu den Studienergebnissen? Nimmst du regelmäßig Nahrungsergänzungsmittel? Und falls ja: Welche? Lass es uns in den Kommentaren wissen und gemeinsam über das Thema diskutieren!

Esst sinnvoll & lecker!
Adrian Famula aka Famulus

Quellen:

  • Kim, J. et al. (2018). Association of Multivitamin and Mineral Supplementation and Risk of Cardiovascular Disease: A Systematic Review and Meta-Analysis. Circ Cardiovasc Qual Outcomes. 11(7):e004224.
  • Murphy, S. L. et al. (2017). Deaths: Final Data for 2015. Natl Vital Stat Rep. 66(6):1-73.

Nachhaltiges Omega-3 in höchster Qualität

Einige Jahre habe ich und meine Familie keine Fische mehr gegessen. Warum? die Überfischung der Weltmeere, der Schwermetallgehalt der Seefische und die mangelnden Alternativen. Wir haben eine Zeit lang regionale Biofische gekauft, welche mit Getreide und Kadaver-Maden gefüttert werden. Überwiegend Karpfen. Doch irgendwann hatten wir den Karpfengeschmack satt und zudem ist dieser Fisch eine schlechte Omega-3-Quelle.
Die Herausforderung: Vor allem Hochseefische sind reich an Omega-3. Wer “heimische” Forellen kauft, bekommt zwar auch Omega-3, nimmt jedoch in Kauf, dass auch damit die Weltmeere leergefischt werden. Die bekanntesten Speisefische sind Raubfische und brauchen Proteine in der Fütterung. Dies geschieht in der Züchtung über Fischmehl – gemahlene Fischreste aus den Weltmeeren. Daher stellte sich die Frage:

Wie kann man die gesundheitlichen Effekte von Omega-3 nutzen ohne dabei den Planeten zu schädigen?

Omega 3 – eine Einführung

Jeder hat schon mal etwas über diese Omega-3-Fette gehört, viele schlucken es mitterweile auch bewusst täglich. Aber welche Unterschiede gibt es, worauf ist zu achten und bringt es denn auch wirklich etwas? 

Den meisten ist mittlerweile bekannt, dass Omega-3-Fettsäuren sehr wichtig für unseren Körper sind. Diesen Fettsäuren kommt in Bezug auf die Funktionalität von Herz und Gehirn eine gewichtige Rolle zu. Doch nicht nur das: Omega-3-Fettsäuren sind für uns lebensnotwendig. Also genauso wichtig wie u.a. die essentiellen Aminosäuren im Eiweiß. 

Hungrige und satte Fettsäuren

Lebensmittel bestehen aus drei Makronährstoffen (Kohlenhydrate, Eiweiß und Fett), sowie aus Vitaminen, Mineralstoffen, unverdaulichen Bestandteilen und Wasser. Fette sind nicht nur wichtig für das Geschmackserlebnis, sondern zudem auch Träger von fettlöslichen Vitaminen (Vitamin A, D, E und K).

In diesem Blog geht es nur um Fette bzw. Öle. Und zwar über eine ganz spezielle Form von mehrfach ungesättigten Fetten.

Bezogen auf die chemische Struktur der Fette, gibt es folgende Unterscheidungen:

  • gesättigte Fette, u.a. Kokosöl, Butter, Fett von Rindfleisch
  • einfach ungesättigte Fette, u.a. Olivenöl, Schweineschmalz
  • mehrfach ungesättigte Fette, u.a. Sonnenblumenöl, Sojaöl, Maiskeimöl.
Übersicht der verschiedenen Öle und Anteil an Fettsäuren (Quelle: Wikipedia).

Hier im Fokus stehen vor allem die mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Diese sind für unseren Körper essentiell und somit unentbehrlich.

  • Omega-3-Fettsäuren: vor allem ALA (Alpha-Linolensäure), EPA (Eicosapentaensäure) und DHA (Docosahexaensäure).
    • Vorkommen ALA: Chiasamen, Leinöl, Hanföl.
    • Vorkommen EPA und DHA: Vor allem in fetten Seefischen und bestimmten Mikroalgen.
  • Omega-6-Fettsäuren: vor allem LA (Linolsäure), GLA (Gamma-Linolensäure) und AA (Arachidonsäure)
    • Vorkommen Linolsäure: Traubenkernöl, Distelöl, Hanföl, Sojaöl, Maiskeimöl, Sonnenblumenöl.
    • Vorkommen GLA: Borretschöl und Nachtkerzenöl.
    • Vorkommen Arachidonsäure: u.a. in Schweineschmalz, Eigelb, Thunfisch und tierischen Erzeugnissen.

Weichkapseln aus Gelantine gefüllt mit Omega-3.
(CC-Lizenz / Bildquelle: Pixabay)

Für die Aufrechterhaltung der Gesundheit, vor allem aber was das Eindämmen von Entzündungsprozessen betrifft, ist ein gutes Omega-3 zu Omega-6 Verhältnis ausschlaggebend ist. Das heißt: Je mehr Omega-6-Fette verzehrt werden, desto mehr Omega-3 sollte konsumiert werden. Oder noch besser: Möglichst wenig Omega-6-Fette, damit das Verhältnis von Omega-3 zu Omega-6 besser ausfällt.

Natürlich ist das nur eine sehr grobe Betrachtung. In Wirklichkeit sind die Zusammenhänge wesentlich komplexer, warum ich hier bewusst auf eine Einteilung in “gut” und “böse” verzichten möchte. Die Omega-6-Fettsäure Gamma-Linolensäure/GLA entfaltet nämlich eine entzündungshemmende Wirkung und würde demnach zu den “Guten” gehören. 

Wichtig zu wissen: In diesem Artikel geht es vor allem um die Omega-3-Fettsäuren und deren Auswirkung auf die Gesundheit.

Wie bereits erwähnt, gibt es unterschiedliche Omega-3-Fettsäuren. Jede Fettsäure wirkt sich im Körper anders aus. Die häufigste Omega-3-Fettsäure ist die Alpha-Linolsäure, die insbesondere im Leinöl oder in Chiasamen enthalten ist.
Das Problem: Die gesundheitlich positiven Effekte (siehe unten) kommen von EPA und DHA – und leider nicht von ALA. Der menschliche Körper kann zwar etwas ALA in EPA und DHA umwandeln, jedoch nur 5% bis 15%.(1)(2)
Natürlich gibt es auch Studien, die ALA positive Effekte zuschreiben, jedoch überwiegen diese von von EPA und DHA.

Um die gesundheitlich positiven Effekte von EPA und DHA zu entfalten, brauchen wir daher Quellen, die EPA und DHA direkt enthalten: Das sind Fische, Fischöl bzw. Algen.

Omega 3: Was sagt die Wissenschaft? 

Bevor wir jetzt etwas tiefer in die Materie einsteigen, möchte ich euch noch meine Lieblingsseite zeigen, wenn es um wissenschaftliche Studien geht: Examine.com

Diese Seite wurde im Jahr 2011 von Sol Orwell und Kurtis Frank, in der Fitness- und Kraftsportszene keine Unbekannten, ins Leben gerufen. Das besondere an dieser Seite ist, dass Supplemente und Lebensmittel auf deren Evidenz geprüft werden. Das heißt: Im Gegensatz zu dem, was heute im Internet leider üblich ist, nämlich maßlosen Übertreibungen, konzentrieren sich die Betreiber von Examine.com auf echte Fakten. Während Klatschmedien und esoterische Internetseiten viele Nahrungsergänzungen als Wundermittel gegen so ziemlich alle Krankheiten anpreisen (hilft gegen A, wie Akne bis Z, wie Zervixkarzinom), stellt Examine eine differenzierte Übersicht über echt aussagekräftige Studien zur Verfügung.

Exkurs: Was sind aussagekräftige Studien?
Kurze Antwort: RCTs an Menschen.
Lange Antwort: Randomized Controlled Trials – also auf deutsch: randomisierte kontrollierte Studien. Das sind Studien, die nach einen ganz speziellen Design durchgeführt werden und gelten als “Goldstandard”. Dabei werden Probanden zufällig (randomized) einer Therapiegruppe (z.B. “bekommt Fischöl”) oder einer Placebogruppe (“z.B. “bekommt etwas, das so aussieht wie Fischöl”) zugeteilt. Wichtig: Auch die VersuchsleiterIn weiß nicht, wer in welcher Gruppe ist (doppelt-verblindet). Im klinischen Bereichn können nur RCTs tatsächlich etwas beweisen. Sehr viele Studien sind lediglich “Beobachtungsstudien” bzw. Kohortenstudien. Man beobachtet zum Beispiel, dass Menschen, die regelmäßig Fisch essen weniger Herzinfarkte haben. Doch was kann man daraus interpretieren? Nichts! Denn nur weil zwei Tatsachen gleichzeitig auftreten, heißt das noch nicht, dass es eine kausale Beziehung gibt. Durch Beobachtungs- bzw. Korrelationsstudien kann keine Ursache-Wirkungs-Beziehung nachgewiesen werden. Es wäre ja auch möglich, dass Menschen mit einem höheren Bildungsniveau generell gesünder leben, daher mehr Sport betreiben, weniger rauchen, weniger Alkohol trinken und andere Sachen machen, die landläufig als gesund gelten (z.B. mehr Fisch essen) und aufgrund all dieser Faktoren weniger Herzinfarkte haben. Doch möglicherweise spielt der Verzehr von Fisch gar keine Rolle. Verstanden?
Beobachtungsstudien bringen uns also nichts. Das mag zwar für manche Forscher interessant sein, wenn sie akribisch genau alle möglichen Einflussfaktoren berücksichtigen, um zu erkennen, ob es irgendwelche Tendenzen gibt, aber eine Aussage für unser tägliches Leben kann damit nicht getroffen werden und wäre unseriös.
Viele Studien werden zudem an Mäusen, Ratten oder In-Vitro (also in einer künstlichen Umgebung) gemacht. Diese Studien sind zwar wichtig, um erste Hypothesen zu prüfen, jedoch kann man auch bei diesen Studien nicht ableiten, ob ein Ergebnis für uns im Leben tatsächlich relevant ist.
Ob ein Medikament oder ein Nahrungsergänzungsmittel tatsächlich wirkt oder nicht kann nur mit randomisierten, kontrolllierten Doppelblindstudien bewiesen werden.

Jetzt wissen wir, was echt aussagekräftige Studien sind. Wenn du bei Examine.com zum Thema “Fish oil” etwas runter scrollst, kommst du zu dieser Übersicht:

Weiter unten findest du dann eine Übersicht darüber, was Omega-3 nun alles kann. Die Übersicht ist gereiht nach der Aussagekraft der Studien.

Was kann Fischöl (EPA/DHA) tatsächlich?

  1. Fischöl reduziert Entzündungen
    Die Einnahme von Fischöl wirkt entzündungshemmend und wirkt daher präventiv gegen eine Vielzahl von Krankheiten.
  2. Fischöl erhöht das “gute” Cholesterin HDL
    HDL bringt das überschüssige Cholesterin im Körper wieder zurück zur Leber. HDL steht im positiven Zusammenhang mit der Herzgesundheit.
  3. Fischöl senkt die Triglyceride im Blut. 
    Das ist super, denn erhöhte Triglyceridwerte stehen im Zusammenhang mit Thrombose und Arteriosklerose (umgangssprachlich “Arterienverkalkung”). 
  4. Fischöl senkt den Blutdruck
    Personen mit Bluthochdruck können ihrer Gesundheit was gutes tun, indem sie Omega-3 Fischöle zuführen.
  5. Fischöl als Therapie gegen Depressionen
    Eine Vielzahl von Studien hat untersucht, wie sich Fischöl auf Depressionen auswirkt. Und siehe da: Fischöl könnte tatsächlich eine Alternative zu herkömmlichen Antidepressiva, wie Fluoxetin sein.
  6. Fischöl reduziert die Symptome bei ADHS
    Acht randomisierte Doppelblindstudien konnten belegen, dass die Einnahme von Fischöl die Symptome vom sogenannten Aufmerksamkeits-Defizits-und-Hyperaktivtäts-Syndroms (daran erkranken vor allem Kinder) reduzieren kann.

Hinweis: Alle Quellenangaben zu diesen Studien findest du auf Examine.com.

Feine Unterschiede, die das Kraut fett machen

Nachdem nun klar ist, dass Fischöl – und vor allem dessen Bestandteile – bewiesenermaßen gesundheitlich sehr wertvoll ist, werden die ersten von euch vermutlich schon nach geeigneten Produkten suchen wollen – doch STOPP! Es gibt dabei noch ein paar Details zu beachten, damit das schwer verdiente Geld auch wirklich sinnvoll eingesetzt wird.

  • Gesamtmenge DHA und EPA pro Kapsel
  • Oxidation
  • Bioverfügbarkeit

Gesamtmenge DHA und EPA

Wenn man bei den Produkten den DHA- und EPA-Gehalt pro Kapsel betrachtet, finden sich erhebliche Unterschiede. Wichtig zu beachten: Wenn eine Kapsel bspw. 1000 mg Öl enthält – wie viel davon ist DHA und EPA? Sehr viele Kapseln enthalten neben diesen beiden wichtigsten Bestandteilen noch andere Öle, die im Fisch enthalten sind und teilweise sogar Pflanzenöle, die Omega-6 enthalten, die wir in diesem Fall gar nicht haben wollen.
Fischöl gibt es auch in Flaschen. Auch hier gilt zu beachten: Wie hoch ist der gesamte DHA- und EPA-Gehalt und wie viele andere Bestandteile sind im Produkt noch enthalten?

Lachs zählt zu den Fischen mit dem höchsten Omega-3-Gehalt.
Wichtig: Die Wildform enthält wesentlich mehr DHA/EPA
als die (Bio)-Zuchtvariante.
(CC-Lizenz / Bildquelle: Pixabay.com)

Oxidation

Omega-3-Öle sind extrem instabil und oxidieren schnell. Aus diesem Grund werden die meisten Fischöle in Form von Weichkapseln (Softcaps) zugeführt. Wenn die Kapsel im Mund zerbissen wird, sollte ein milder Fischgeschmack vorhanden sein, jedoch nicht unangenehm stark nach Fisch schmecken. Eine Kennzahl, die den Grad der Oxidation, also die “Ranzigkeit” misst, ist der TOTOX-Wert. Gute Fischöle haben einen Totox-Wert unter 10 und schmecken nicht unangenehm. Über einem Wert von 10 riechen und schmecken die Kapseln unangenehm.

Wer größere Mengen Fischöl konsumieren möchte (beispielsweise aus therapeutischen Gründen), kann auch auf flüssiges Fischöl zurückgreifen. Dabei sollte jedoch beachtet werden, dass das dauerhaft gekühlte Fischöl idealerweise innerhalb einiger Tage verbraucht werden sollte.

Bioverfügbarkeit

Das Fischöl kann über unterschiedliche Prozesse hergestellt werden. Es werden vier Formen unterschieden:

  1. TG – Triglyceride: Das ist die Form, in der das Öl in Fischen auf natürliche Art vorkommt.
  2. EE – Ethylester: die konzentrierte Form von Fischöl. Die meisten Studien wurden mit EE-Formen durchgeführt.
  3. PL – Phospholipide: Üblicherweise die Form bei Krill-Ölen.
  4. rTG – reesterifizierte Triglyceride: Werden aus EE-Fischöl in die natürliche TG-Form zurückumgewandelt. rTG-Fischöle haben eine höhere Bioverfügbarkeit als TG (3) und EE (4).

All diese Formen unterscheiden sich in ihrer Bioverfügbarkeit, also wie gut diese vom Körper aufgenommen werden. Die rTG-Form ist in ihrer Bioverfügbarkeit der natürlichen TG-Form und der üblichen EE-Form überlegen.

Im Gegensatz zu den Aussagen vieler Krillöl-Hersteller bezüglich der herausragenden Bioverfügbarkeit von Krillöl, hat eine randomisierte Doppelblindstudie im Jahr 2014 folgende Reihenfolge in der Bioverfügbarkeit festgestellt:(5)
rTG  > EE  > TG > Krillöl PL.
Eine Übersichtsstudie kommt zu dem Schluss, dass der Konsum von Krillöl gegenüber Fischöl zusätzliche positive Effekte hat (z.B. aufgrund des Antioxidans Astaxanthin), im Bezug auf die Überlegenheit der Bioverfügbarkeit sind jedoch noch weitere Studien notwendig.(6)

Das ideale Fischöl liegt demnach in der rTG-Form vor, hat einen Totox-Wert unter 10 und beinhaltet möglichst viel DHA/EPA und sollte möglichst keine weiteren Inhaltsstoffe beinhalten.

Omega-3 und Nachhaltigkeit

Nachdem wir nun wissen, welche Qualitätsunterschiede es beim Fischöl gibt, wäre noch zu klären, ob die höchste Qualität auch ökologisch nachhaltig ist.

EPA/DHA kommt vor allem in Fischen, in Krill (garnelenförmige Krebstiere) und in Algen vor.

Die nachhaltigste Form ist bestimmt die Omega-3-Versorgung über Algen. Der einzige Nachteil: Algen enthalten vor allem DHA (und nicht EPA). DHA kann im Körper zwar in EPA zurückumgewandelt werden, doch die Wirkung im Körper ist schließlich doch eine andere, als bei Fischölen. Hier fehlt es vor allem noch an aussagekräftigen Studien, um feststellen zu können, ob Omega-3 aus Algen genauso effektiv ist, wie Omega-3 aus Fischen.

Beim Omega-3 aus tierischen Ursprung gibt es verschiedene Siegel, die eine gewisse Nachhaltigkeit garantieren:

  1. BIO
  2. MSC – Marine Stewardship Council
  3. FOS – Friend of the Sea

Biozertifizierte Fischöle stammen aus Fischen, die in Bio-Aquakulturen gezüchtet werden. Ähnlich, wie in der biologischen Tierhaltung, wird auch hier auf eine artgerechte Tierhaltung geachtet, sowie besonderer Augenmerk auf die Fütterung gelegt. Im Gegensatz zu “normalen” Aquakulturen, werden bei der Fütterung bei Bio-Aquakulturen keine Antibiotika, keine Wachstumshormone und keine synthetischen Farbstoffe zugesetzt. Doch auch Bio-Fische sind auf eiweißreiche Fischmehle aus den Meeren angewiesen. Eine wirkliche Alternative in der Fischfütterung gibt es noch nicht.

Bei den Hochseefischen aus Wildfang gibt es zwei Zertifizierungen, die eine ökologisch nachhaltige Fischerei garantieren. Das MSC-Siegel und “Friend of the Sea”. Umweltschutzorganisationen, wie Greenpeace und WWF vergeben dem MSC-Siegel jedoch weniger Punkte, als der “FOS”-Zertifizierung.

Fazit

Nach dieser kurzen Lektüre, sollte nun klar sein, dass es einige Aspekte gibt, die bei der Auswahl eines geeigneten Produkts wichtig sind. Die höchste Bioverfügbarkeit liefert uns die “rTG”-Form. Ob die Aufnahmefähigkeit von Krillöl besser ist, kann zum heutigen Zeitpunkt noch nicht beantwortet werden. Wem eine ökologisch nachhaltige Variante wichtig ist, wählt vegane Algenöle oder Fischöle mit entsprechender Zertifizierung (Bio, Friend of the sea, MSC).

Hier unten habe ich für euch die Informationen von einigen Produkten zusammengetragen, damit ihr für euch das passende Omega-3 findet. Falls ihr einen Hersteller habt, der irgendwie besser, günstiger oder nachhaltiger ist, dann schreib das bitte in den Kommentaren – ich werde die Liste gelegentlich aktualisieren.

SPORTBIONIER ist ein Gemeinschaftsprojekt und lebt vom Input von euch allen! Bringt euch ein und gestaltet mit.

Auf eure Gesundheit!

Herzlichst,
SPORTBIONIER Emanuel

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Menge 60 Stk. 90 Stk. 120 Stk. 200 ml 120 Stk. 100 ml 240 Stk.
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EPA je Stk. 675 mg 400 mg 417 mg 1152 mg 214 mg 714 mg 125 mg
DHA je Stk. 460 mg 300 mg 167 mg 496 mg 92 mg 1176 mg 250 mg
Gesamt EPA+DHA 68100 mg 63000 mg 70000 mg 41200 mg 36720 mg 37800 mg 90000 mg
Form rTG TG TG TG TG TG TG
Nachhaltig Friend of the sea Friend of the sea, GOED Friend of the sea Friend of the sea Friend of the sea Vegan Vegan
Weitere Zusätze Orangenaroma, Vitamin D3 Karamellfarbe,
Zitronenaroma
Olivenöl, Vitamin D3 Olivenöl, Zitronenöl, Vitamin D3 Olivenöl, Zitronenöl modifizierte Maisstärk Carrageen, Sonnenblumenöl, Ascorbylpalmitat, Natriumcarbonat
EPA je EUR 924 mg rTG 1204 mg 1540 mg TG 1517 mg 951 mg 529 mg 385 mg
DHA je EUR 629 mg rTG 903 mg TG 617 mg 653 mg 409 mg 871 mg 769 mg
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zuletzt aktualisiert am 14. September 2017 / Alle Angaben ohne Gewähr

Dosierung

Die Weltgesundheitsorganisaiton (WHO) empfiehlt für die Aufrechterhaltung der Gesundheit 300 mg bis 500 mg EPA+DHA täglich.(7) Für therapeutische Zwecke (Blutdruck, Triglyceride, Entzündungen) sind Mengen von 2.000 bis 4.000 mg an Omega-3 pro Tag notwendig. (8)

Weiterführende Links:

  • Vertiefendes Wissen und Studien über Fischöl auf examine.com
  • Vertiefendes Wissen über Omega-3 auf inutro.com
  • Einkaufsratgeber Fische und Meeresfrüchte auf bewusstkaufen.at
  • ARTE Doku, Bis zum letzten Fang auf YouTube
  • ORF Weltjournal, Giftiger Fisch – die große Gesundheitslüge auf YouTube
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Quellen:

(1) Gerster H Can adults adequately convert alpha-linolenic acid (18:3n-3) to eicosapentaenoic acid (20:5n-3) and docosahexaenoic acid (22:6n-3) . Int J Vitam Nutr Res. 1998 68(3):159-73.

(2) Brenna JT Efficiency of conversion of alpha-linolenic acid to long chain n-3 fatty acids in man . Curr Opin Clin Nutr Metab Care. 2002 Mar;5(2):127-32.

(3) Dyerberg J, Madsen P, Moller JM, Aardestrup I, Schmidt EB. Bioavailability of marine n-3 fatty acid formulations. Prostaglandins, leukotrienes, and essential fatty acids. 2010 Sep;83(3):137-41.

(4) Neubronner J, Schuchardt JP, Kressel G, Merkel M, von Schacky C, Hahn A. Enhanced increase of omega-3 index in response to long-term n-3 fatty acid supplementation from triacylglycerides versus ethyl esters. European journal of clinical nutrition. 2011 Feb;65(2):247-54.

(5) Laidlaw M, Cockerline CA, Rowe WJ. A randomized clinical trial to determine the efficacy of manufacturers’ recommended doses of omega-3 fatty acids from different sources in facilitating cardiovascular disease risk reduction. Lipids Health Dis. 2014 Jun 21;13:99. doi: 10.1186/1476-511X-13-99.

(6) Stine M Ulven, Kirsten Holven. Comparison of bioavailability of krill oil versus fish oil and health effect. Vasc Health Risk Manag. 2015; 11: 511–524.

(7) Fats and fatty acids in human nutrition. Report of an expert consultation. FAO food and nutrition paper. 2010;91:1-166.

(8) EFSA bewertet Sicherheit langkettiger Omega-3-Fettsäuren, in https://www.efsa.europa.eu/de/press/news/120727 1

Originalartikel erschien am 3.5.2017 auf SPORTBIONIER.COM, Überarbeitung am 27.11.2018.

  1. 05.2017

Biologische Wertigkeit und das Hühnerei

Ach… ich kann es nicht mehr hören. Oder eigentlich nicht mehr lesen!

Dort schreibt ein Hersteller, dass sein Hanf-Protein eine sagenhafte biologische Wertigkeit von 100 hat. Ein anderes Mal kommt mir ein Mehrkomponentenprotein mit einer biologischen Wertigkeit von 162 unter. Auf die Frage wie hoch der Chemical Score ist, antwortet der Hersteller des Mehrkomponentenproteins auch mit 162!

Wie jetzt?

Was ist ein Chemical Score? Was ist die biologische Wertigkeit? Ist das etwa dasselbe?

Und dann gibt es ja auch noch den EAA-Index, die PER, den NPU und die PDCAAS.

Du verstehst nur Bahnhof? Keine Sorge! Mir ging es anfangs auch so.

Die biologische Wertigkeit…

… ist ein veraltetetes Modell, dessen Aussagekraft überschätzt wird und daher gern im Marketing verwendet wird, weil es ein ach so schön biegsames Ding ist. Meiner Meinung nach sind Hersteller, welche die biologische Wertigkeit groß in Szene setzen unseriös! Und zwar aus dem Grund, weil es keine einheitliche Methode gibt, um die biologische Wertigkeit festzustellen.

Ändert sich die biologische Wertigkeit, wenn man das Ei erhitzt?
Bildquelle: Pixabay // CC-Lizenz

Der Begriff “Biologische Wertigkeit” wurde das erste mal von Karl Thomas im Jahre 1909 verwendet. Mit dieser Kennzahl wollte er herausfinden, wie viel Protein aus Lebenmittel gebraucht werden, um 100 g Körpereiweiß ersetzen zu können (1).

Später beschäftigten sich die Forscher Mitchell und Carman mit der biologischen Wertigkeit bei Ratten und stellten fest, dass das Vollei gegenüber anderen Proteinquellen überragend sei (2). Und diese Referenz, das Hühnerei, prägte von nun an die weitere Geschichte in der Erforschung der Proteinqualität.

Der nächste Herr, der sich mit der biologischen Wertigkeit beschäftigte, war Ernst Kofranyi vom Max-Planck-Institut für Ernährungsphysiologie. In den 1960er Jahren wollte er herausfinden, welche Proteinmenge ausreicht, um die Stickstoffbilanz aufrecht zu erhalten. Als Referenzprotein wählte er – na, was glaubt ihr? – ja genau! Das Hühnerei! Dabei vergab er den willkürlichen dimensionslosen Wert von 100.

Originalzitat aus Kofranyis Studie aus dem Jahre 1969 (3):

Setzt man die biologische Wertigkeit von Vollei = 100, so ist die Milch 80, von Lactalbumin 124, von Nesmida 122, von Casein 72, von Schweizer Käse 83 und von Edamer Käse 85.

Lactalbumin? Nesmida? Ich erspare dir das googlen: Lactalbumin steht für Molkeneiweißpulver bzw. Whey-Protein, Nesmida war ein Aminosäurenpräparat von Nestlé, Casein ist die zweite Eiweißfraktion in der Milch (neben Molke) und den Käse muss ich nicht erklären, oder? 🙂

Diesem Herrn Kofranyi ist es zu verdanken, dass wir heute wissen, dass die biologische Wertigkeit durch die Kombination von zwei Lebensmitteln höher sein kann, als wenn die jeweiligen Produkte einzeln konsumiert werden. Das heißt: Die kombinierte biologische Wertigkeit mehrerer Proteinquellen ist nicht der Mittelwert. Diese Erkenntnis war vor allem für die Mangelernährung in Afrika ein wichtiges Thema. So konnten die Probleme der Proteinmangelernährung in Tansania durch eine Kombination von Mais (BW = 72) und Bohnen (BW = 79) reduziert werden. Die Kombination dieser beiden Lebensmittel (1/3 Bohnen + 2/3 Mais) ergibt eine biologische Wertigkeit von 100 (4).

Das Wesentliche: Eine biologische Wertigkeit von 100 bedeutet weder, dass es sich um 100% handelt, noch, dass das gesamte Eiweiß aus der Mais-Bohnen-Kombi vom Körper aufgenommen werden kann. Die tatsächliche Menge an Eiweiß, die der Mensch aus dem Lebensmittel umsetzen kann, liegt nämlich deutlich unter 100%.

Spätestens hier wird bereits klar wie sinnfrei eine Aussage wie “Unser Protein hat eine biologische Wertigkeit von 162” ist.
Zumal sich auch die Frage stellt, wie man die biologische Wertigkeit sonst noch ermitteln kann, wenn man nicht gerade eine Studie am Organismus direkt durchführt und sich demnach sowohl mit der Aufnahme, als auch den Ausscheidungen beschäftigen muss.

Liebe Leserin oder lieber Leser! Bitte jetzt vollste Konzentration – wir steigen noch tiefer in die Materie ein!

Einige Jahre vor Kofranyis Studie beschäftigte sich auch ein anderer Forscher mit dem Hühnerei, setzte dabei aber auf eine völlig andere Methode. Er richtete seinen Blick auf die essentiellen Aminosäuren, also auf die Bestandteile der Proteine, die für den menschlichen Körper unentbehrlich sind. Der Wissenschaftler Oser entwickelte mathematische Formeln, um die Wertigkeit zu berechnen. Das Ergebnis war der EAA-Index (Essential Amino Acid Index) (5). Ein ähnlicher Ansatz wird mit der Chemical Score bzw. Amino Acid Score verfolgt.

Während also Thomas und Kofranyi Messungen am biologischen Organismus durchführten, beschäftigte sich Oser lieber mit den einzelnen Aminosäuren und stellte hierzu mathematische Formeln auf. Doch auch bei der Methode nach Oser braucht es ein Referenzprotein. Und auch Oser nahm … welch Überraschung … das Vollei als Referenz.

Damit Herr Oser jedoch anhand der Aminosäuren Berechnungen durchführen konnte, brauchte man den Anteil der Aminosäuren einzelner Lebensmittel. Diese Daten trug, laut meinen Recherchen, erstmals die US-Regierung im Jahr 1957 zusammen (6).

Exkurs Aminosäuren: Die kleinsten Bausteine von Proteinen nennt man Aminosäuren. Eiweiße bestehen aus Peptiden. Peptide sind Ketten aus Aminosäuren. Manche Aminosäuren sind ganz toll für den menschlichen Körper, jedoch nicht notwendig. Andere Aminosäuren sind lebensnotwendig, weil wir diese nicht selbst herstellen können. Das heißt: Die essentiellen Aminosäuren, und das sind insgesamt 8, müssen wir über die Ernährung zuführen: Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin. Zusätzlich gibt es noch semi-essentielle, die zum Beispiel bei bestimmten Krankheiten essentiell werden und dann noch einige nicht-essentielle Aminosäuren. Bei der Betrachtung der “Wertigkeit” macht es daher Sinn sich vor allem auf die essentiellen Aminosäuren zu fokussieren.

Nachdem man diese Daten nun hatte, konnte man Berechnungen mit den einzelnen Aminosäuren durchführen. So entstand schließlich der “Chemical Score” bzw. “Amio Acid Score” (AAS). Hierbei wird der Gehalt einer oder mehrerer Aminosäuren eines Proteins mit dem Gehalt der Aminosäuren eines Referenzprotiens in Beziehung gesetzt. Die Aminosäure, die dabei am schlechtesten abschneidet, ist die limitierende Aminosäure.

Jetzt wird klar, dass das Hühnerei als Referenzwert nichtssagend ist, denn wir wollen doch wissen, wie viel WIR aufnehmen, daher müsste es so etwas geben wie ein “ideales” Referenzprotein.
Das heißt: Als Referenzwert braucht es ein Protein, das den Bedarf des Menschen vollständig zu 100% deckt. Erst, wenn das geklärt ist, weiß man welche Aminosäuren in einem Protein unterrepräsentiert sind und den limitierenden Faktor darstellen.

Dir raucht schon der Kopf? Keine Sorge, hier mal ein kleines Zwischenfazit:

Das Wesentliche: Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Wertigkeit eines Proteins zu ermitteln. Jede Methode hat Schwächen. Das Hühnerei als Referenz bringt uns nichts. Zuerst müssen wir wissen, welches Protein vom Körper am besten aufgenommen werden kann. Und das hängt auch mit der Verdaulichkeit zusammen.

Das Hühnerei – Das Maß aller Qualitäts-Bewertungen? 🙂
Bildquelle: pixabay // CC-Lizenz

Der Nachteil bei allen bisherigen Methoden ist, dass die Verdaulichkeit des Proteins nicht berücksichtigt wird. Jedes Lebensmittel wird vom Körper anders verwertet und aufgenommen. Und nicht nur das! Jeder Mensch verwertet Lebensmittel unterschiedlich gut – das merkt man allein daran, dass manche besser zunehmen (oder abnehmen), als andere.

Bei der PER (Protein Efficiency Ratio) geht es um die Gewichtszunahme pro Gramm zugeführten Protein. Das Ergebnis ist natürlich sehr ungenau, da man auch die anderen Möglichkeiten einer Gewichtszunahme genau kontrollieren muss. Aus diesem Grund werden wir uns mit diesem Maß nicht weiter beschäftigen.

Die NPU (Net Protein Utilization) ist schon genauer, denn diese berücksichtigt in der Berechnung sowohl die Wertigkeit eines Proteins ALS AUCH die Verdaulichkeit. Die NPU gibt an, wieviel vom resorbierten Protein im Körper zurückgehalten wird.  Der NPU-Wert beträgt 100, wenn der Stickstoff im Lebensmittel als Protein genutzt werden kann, wohingegen 0 bedeutet, dass der enthaltende Stickstoff im Lebensmittel nicht in Protein umgewandelt werden kann.
Doch auch mit der NPU stoßt man schnell an die Grenzen, denn je mehr Eiweiß man zu sich führt, desto weniger Aminosäuren werden vom Körper resorbiert.

Und jetzt nur nicht aufgeben liebe Leser! Denn jetzt kommen wir zur zuverlässigsten Methode, um die Proteinqualität zu ermitteln!

ProteinquelleBiologische WertigkeitProtein Efficiency
Ratio
Net Protein
Utilization
PDCAAS
Wheyprotein1043,2921,00
Ei1003,9941,00
Milch912,5821,00
Rindfleisch802,9730,92
Casein772,5761,00
Sojaprotein742,2611.00
Weizenprotein640,8670,25

Tabelle: Unterschiedliche Möglichkeiten, um die Qualität eines Proteins zu bewerten.

PDCAAS – was ist das denn?

Die Weltgesundheitsorganisation und die FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen) bezeichnen den PDCAAS als die zuverlässigste Methode zur Ermittlung der Proteinqualität (7). Die Abkürzung steht für “Protein Digestibility Corrected Amino Acid Score”. Die Formel beinhaltet wieder ein Referenzprotein, ein Testprotein mit limitierenden Aminosäuren und einen Verdaulichkeitsprozentsatz. Damit wird, ähnlich wie bei der NPU berücksichtigt, wie viel vom Eiweiß tatsächlich verdaut wird bzw. wie viel davon wieder ausgeschieden wird.

Protein Soda mit einer biologischen Wertigkeit von 0:
Anhand des Chemical Scores wird klar, dass beispielsweise Kollagen bzw. Gelantine aufgrund der fehlenden Aminosäure Tryptophan einen Wert von 0 aufweist. Kollagen kann zwar für die Knorpelzellen und für die Belastbarkeit von Gelenken gut sein, doch der Proteinbedarf wird damit nicht gedeckt. Auch Muskeln wachsen nicht mit Kollagen. Gerade zu grotesk, dass es “Protein Soda” gibt, das eine hochwertige Proteinversorgung suggeriert.

Interessanterweise wird bei der PDCAAS nicht das Hühnerei als Referenzprotein gewählt, sondern der Aminosäurenbedarf von 2- bis 5-jährigen Kindern. Das Konzept wurde nämlich für mangelernährte Kinder in Entwicklungsländern erstellt.

Hier stellt sich die Frage, was denn überhaupt ein ideales Referenzprotein ist. Das Hühnerei – und so viel ist klar – kann es nicht sein. Und ob der Aminosäurenbedarf von Kindern auf Erwachsene übertragen werden kann, ist fraglich. Wenn wir hier speziell auch noch von Hobby- und Leistungssportlern ausgehen, dann liegt es auf der Hand, dass auch der PDCAAS nur als Anhaltspunkt und Orientierung herhalten kann.

Die pragmatische Lösung

Da ich als “Produktentwickler” weder die aufgenommene Stickstoffmenge von Probanden untersuche, noch deren Fäkalien abwiege, habe ich mich bei der Zusammenstellung unserer bioveganen Proteine für den Chemical Score entschieden. Hierbei habe ich mir die einzelnen Aminosäuren der veganen Proteine angesehen (als Basis dienten “Aminogramme” von Laboranalysen) und über Formeln errechnet, wie die Kombination aussehen muss, sodass wir mit überwiegend heimischen Proteinen eine maximale Wertigkeit erzielen können. Das ist auch der Grund, warum wir diese Werte angeben und nicht die bekannte, aber nichtssagende biologische Wertigkeit.

Hanf ist eine tolle Pflanze und enthält tatsächlich alle essentiellen Aminosäuren. Das bedeudet jedoch nicht, dass die biologische Wertigkeit bei 100 liegt.

Bei der biologischen Wertigkeit tappt man stets im Dunkeln. Wie wurde die biologische Wertigkeit ermittelt? Wurde sie nach der Oser-Methode errechnet? Wurde die Stickstoffbilanz ermittelt? Oder stammt der Wert aus wissenschaftlicher Literatur? Und wenn ja, gibt es hierzu Quellen?

Eine Aussage wie “Hanfprotein hat eine biologische Wertigkeit von 100, da es ein vollständiges Protein mit allen essenziellen Aminosäuren ist” ist quatsch, denn entscheidend ist vor allem, und das sollte dem aufmerksamen Leser nun klar geworden sein:

  1. gibt es limitierende Aminosäuren, die die Aufnahme des Proteins verringern?
  2. und wie sieht es mit der Verdaulichkeit aus?

Nur weil ein Protein alle essentiellen Aminosäuren besitzt, heißt das noch lange nicht, dass der menschliche Körper das Eiweiß gut aufnehmen kann.

Lasst euch also von gut klingenden Aussagen und auffrisierten Zahlen (Biologische Wertigkeit von 162!) nicht an der Nase herumführen. Fragt nach wie der Hersteller auf die Zahl gekommen ist und lasst es euch erklären.

Die Suche nach dem “idealen” Protein

Welches Protein ist nun ein ideales Protein? Adrian at sich im Frühjahr 2019 die Mühe gemacht einen sehr aufschlussreichen Artikel darüber zu schreiben.

Hast du gewusst, dass Molkenprotein DAS Lebensmittel mit dem höchsten Anteil an verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA) ist?  Mit einem guten klassischen Whey-Protein trifft man im Bezug auf Wertigkeit schon mal eine gute Entscheidung. Die Studienlage zur Wertigkeit diverser veganer Proteine ist aktuell noch recht dünn.

Das Wesentliche: Als Fazit lässt sich sagen, dass die biologische Wertigkeit für die alltägliche Praxis kaum eine Rolle spielt, wenn man sich ausgewogen ernährt bzw. wenn Stunden vor oder nach dem Proteinshake eine normale Mahlzeit im Magen landet. Bei der Wahl des idealen Proteins kann der Fokus daher auf die Rohstoffqualität, sowie auf natürlichen Geschmack und Nachhaltigkeit gelegt werden.

Herzlichst,
euer SPORTBIONIER Emanuel

Weiterführende Links:

Quellen:

(1) Thomas, K. (1909). Über die biologische Wertigkeit der Stickstoffsubstanzen in verschiedenen Nahrungsmitteln. Arch. Physiol., 219.

(2) Mitchell, H. & Carman, G. (1924). The biological value for maintenance and growth of whole wheat, eggs, and pork. J. Biol. Chem. 60:613-20.

(3) Jekat, F. & Kofrány, E. (1970). Zur Bestimmung der biologischen Wertigkeit von Nahrungsproteinen, XV. Milch und Milchprodukte. Hoppe-Seyler’s Zeitschrift für physiologische Chemie 351, 47-51.

(4) Universität Gießen (1983). Eine Reihe Bohnen – eine Reihe Mais, und keine unterernährten Kinder mehr. Pressespiegel Nr. 63 vom 30.3.1983.

(5) Oser, BL (1951). Method for integrating essential amino acid content in the nutritional evaluation of protein. J Am Diet Assoc 27(5):396-402.

(6) Orr, M.L. & Watt, B.K. (1957). Amino acid content of foods. USDA, Home economics research report, No 4, 82.

(7) Schaafsma, G. (2000). The protein digestibility-corrected amino acid score. The Journal of Nutrition. Jul;130(7):1865S-7S.

Dieser Artikel erschien das erste Mal am 14.4.2017 auf Sportbionier.com. Überarbeitung und Aktualisierung am 5.6.2019.